05.03.2017

1. Spieltag

 

Noch einem frühen Frühstück bereits um 7 Uhr morgens folgte um 9 Uhr das einstündige Eistraining in der ersten Männergruppe. Dabei wurde sehr schnell festgestellt, dass das Eis sehr fein ist und stark curlt. Darauf musste man sich nun einstellen, was nach einigen Anlaufschwierigkeiten auch im Laufe des Trainings gelang. Nach der stimmungsvollen Eröffnungsfeier folgte direkt im Anschluss um 16 Uhr endlich das erste Spiel der 3. Gehörlosen Curling-WM. In diesem Spiel wurde in der Stammformation Ruedi Graf, Stephan Kuhn, Guido Lochmann und Chris Sidler gespielt. André Schmidt, welcher das erste Mal an einem internationalen Curling-Grossanlass dabei war durfte als Ersatz WM-Luft schnuppern. Bereits mit dem LSD (2x in den Vierfuss) konnte dem Gegner von Anfang gezeigt werden, wer im heutige Spieler der Chef auf dem Eis ist. Wobei es sich bei dem Gegner mit China um eine kleine Nation handelte, sondern um den Gewinner der Deaflympics vor 2 Jahren. Sehr konzentriert wurde in das Spiel gestartet, in welchem unsere Nati eine erfreuliche, geschlossene und abgeklärte Leistung zeigte. Im Gegenzug unterliefen den Chinesen sehr viele spielerische Fehler. So konnte das erste End mit 2 Steinen gewonnen werden. Es kam im 2. End noch besser und es konnte ein Stein zur 3:0 Führung gestohlen werden. Wer nun dachte, dass es so weiter gehen würde, musste eine Enttäuschung einstecken. Dank einer ungewohnten Häufung an Fehlsteinen unserer Nati wurde der Gegner wieder ins Spiel zurückgebracht. So konnte China im 3. End einen Stein schreiben und im 4. End (unter anderem war unser Skip 2x zu kurz) 2 Steine stehlen zum Ausgleich von 3:3. Zum Glück konnte unser Team sich danach sofort wieder fangen und mit 2 Steine zum 5:3 Pausenstand erneut erhöhen. Nach der Pause konnte dann China im 6. End nochmals auf 5:4 verkürzen. Aber mit einer sehr guten Leistung und ein wenig Unterstützung des Gegners gelang unserem Nationalteam im 7. End der Ausbau der Führung auf 8:4. Nach 2 vorbeigeschossenen Take-Outs des Leads der Chinesen im folgenden End gab das Chinesische Team im 8. End genervt auf und die Schweiz konnte den ersten Sieg an der diesjährigen WM einfahren. Morgen geht es weiter mit den beiden Spielen gegen Polen (9:15 Uhr Schweizer Zeit) sowie gegen den Gastgeber Russland (um 19:15 - 17.15 Uhr MEZ).

07.03.2017

2. Spieltag 

 

2. Spiel gegen Polen

 

Dieses Spiel war geprägt von sehr vielen spielerischen Fehlern der beiden Teams und man verschenkte gegenseitig Geschenke. Im 4. End gestatteten wir den Polen zu viele Steine vor dem Haus zu platzieren, was diese nutzten um 2 Steine dahinter zu verstecken. Leider wurde dann unser letzter Stein zu lange gewischt, so dass die Polen 2 Steine zum 2:5 stehlen konnten. Jedoch gelang uns im nächsten End postwendend eine Reaktion und wir konnten 3 Steine zum Ausgleich und Halbzeitstand von 5:5 schreiben. Leider konnten dann die Polen erneut 2 Steine vorlegen und noch einen stehlen zum 5:8 nach 7 Ends. Die beiden Steine, welche wir im 8. End schrieben, bekamen wir im 9. End umgehend wieder zurück, so dass wir im 10. End mindestens 3 Steine schreiben mussten. Leider war der letzte Stein nicht von Erfolg gekrönt. Es war ein Versuch einen knapp vor dem Haus liegenden Stein in das Haus zu schieben und selber auch rein zu rollen. Da beim letzten Stein die Kombination zwischen der Länge und den Wischeinsätzen nicht stimmt, lief dann der gespielte Stein ganz knapp aus dem Haus und wir konnten nur 2 Steine zum Schlussresultat von 9:10 schreiben.

 

3. Spiel gegen Russland

 

Es wurde eine massive Steigerung im Vergleich zum Vormittagsspiel gezeigt. Und wenn der Gegner nicht so übermächtig gewesen wäre, hätte wohl auch ein Sieg herausgeschaut. Denn Russland spielte sehr präzise und machte kaum Fehler. Leider wurden bereits im 1. End mit dem vorletzten Stein mit einem zu engen Take-Out und dadurch Entfernung des eigenen Shots und dadurch resultierend 3 Steine für Russland die Weichen auf Schadensbegrenzung gestellt. Zur Halbzeit stand es 2:6. Und nach 8 Ends gaben wir beim Stand von 3:10 auf. Aber das Wichtigste in diesem Spiel war die Reaktion und Leistungssteigerung im Vergleich zum Vormittagsspiel. Auch wenn das Spiel verloren ging, kann daraus die Kraft für die nächsten Spiele getankt werden.

 

Heute geht es um 13:15 Schweizer Zeit mit dem nächsten Spiel gegen Japan weiter. Dieses Spiel wird im Internet live übertragen.

07.03.2017

3. Spieltag

 

Am dritten Wettkampftag kehrte man mit einem Sieg gegen Japan wieder auf die Siegerstrasse zurück.

 

Das erste End wurde von beiden Seiten mehrheitlich sehr defensiv geführt, so dass die logische Folge ein Nullerend war. Im folgenden End kamen die Japaner etwas besser in Fahrt und lagen vor dem letzten Stein der Schweizer drei Mal. Jedoch kam dieser Stein von Guido Lochmann perfekt, so dass die Schweizer einen schreiben konnten. Im 3. End hatten die Eidgenossen schon früh einen Stein auf dem Dolly hinter zwei Guarden. Es folgte ein Clearing der Japaner und erneutes platzieren einer Guard durch die Schweizer. Somit musste der letzte Stein der Japaner entscheiden. Dieser geriet jedoch etwas zu weit und lang, so dass die Schweizer einen Stein zum 2:0 stehlen konnten. Im 4. End kam es noch besser dank einem zu kurz gespielten letzten Draw der Japaner, dank welchem 2 Steine zum 4:0 gestohlen werden konnten. Im 5. End hätten die Japaner die Chance gehabt, endlich 2 Steine zu schreiben. Aber der letzte Stein der Japaner war erneut zu kurz und so lautete der Halbzeitstand 4:1. Offensichtlich kamen die Schweizer besser aus der kurzen Pause und konnten dank präzisem Spiel und dem ausnutzen der Guarden weitere 3 Steine zum vermeintlichen vorentscheidenden 7:1 buchen. Leider schlichen sich im 7. End zu viele kleine Fehler der Schweizer ein und so konnten die Japaner die 3 Steine zum 7:4 postwendend zurückgeben. Trotz sehr guter Ausgangslage für die Schweizer konnten die Japaner dank 2 perfekten Steinen des Skips im 8. End einen Stein zum 7:5 stehlen. Im 9. Ende konnte das Blatt wieder gewendet werden und die Schweizer schrieben einen Stein. Da im abschliessenden 10. End den Japanern die Steine ausgingen, lautet damit dies Schlussresultat 8:5.

 

Die Schweizer liegen nach dem 4. Draw gemeinsam mit der Ukraine und den USA mit je 2 Siegen / 2. Niederlagen auf dem geteilten 4. Zwischenrang.

 

 

Weiter geht es morgen mit den Spielen gegen die Ukraine (09:15) und Kanada (17:15 jeweils Schweizer Zeit)

09.03.2017

4. Spieltag

 

5. Spiel gegen die Ukraine

 

Der LSD gelang nicht ganz wunschgemäss. Aber als dann das Spiel losging, war das Schweizer Team mit dem ersten Stein bereit und startete sehr konzentriert. Es lagen immer 2-3 eigene Steine sehr gut platziert im Haus. Dadurch konnten wir mit einem gestohlenen Stein vorlegen. Im zweiten End konnte Chris Sidler seinen zweiten Stein perfekt hinter einem Frontbeisser platzieren. Dieser Stein wurde in der Folge erfolgreich verteidigt. Und da der letzte Stein der Ukrainer etwas zu lang und weit geriet, konnte erneut ein Stein gestohlen werden. Vor dem letzten Stein der Ukrainer lagen erneut 3 Steine sehr gut platziert im Haus, so dass sich die Ukrainer zu einem Take-Out entschlossen. Da dieser aber statt in die Mitte zu wicken nach aussen wegrollte, konnten erneut 2 Steine gestohlen werden. Im vierten End konnte Ukraine endlich zum 1:4 scoren. Dies aber erneut gegen 3 Schweizer Steine. Die Schweiz hatte nun das erste Mal das Recht des letzten Steines und konnten mit 2 weiteren Steinen zum Pausenstand von 6:1 erhöhen. Vor dem letzten Stein der Ukrainer lagen wieder 3 sehr gut platzierte Steine der Schweizer im respektive um den Vierfusskreis. Diesmal entschlossen sich die Ukrainer zu einem Double-Take-Out zur Schadensbegrenzung. Somit konnte die Schweiz auf 7:1 erhöhen. Da die Ukrainer im folgenden End erneut nur einen Stein schreiben konnten, gaben sie beim Schlussstand von 7:2 auf. Der Schnitt von 83% des Schweizer Teams konnte sich absolut sehen lassen.

 

6. Spiel gegen Kanada

 

Kanada wurde der erwartet schwere Gegner. Das erste End wurde durch einen Fehlstein der Schweizer in der Mitte des Ends entschieden. Dadurch konnten die Kanadier mit 2 Steinen eröffnen. Da es den Schweizern im zweiten End nicht gelang, 2 Steine im Haus zu platzieren, entschlossen sie sich mit dem letzten Stein für ein Clearing im Haus. Im dritten End touchierte der letzte Stein ganz knapp einen vorne im Haus liegenden Kanadischen Stein, womit die Kanadier 2 Steine stehlen konnten. Kleine eigene Fehler verunmöglichten mindestens 2 Steine im Haus zu platzieren. Daher entschloss man sich den letzten Stein durch das leere Haus zu spielen. Im fünften End gelang der letzte Draw perfekt in Länge und Richtung. Leider brachte dies aber nur diesen einen Stein und so hiess es zur Halbzeit 1:4. Nach der Pause gelang dem Kanadischen Skip mit seinem ersten Stein ein perfekter wunderschöner Trippel-Take-Out. Jedoch gelang sein Clearing mit dem letzten Stein nicht wunschgemäss und so mussten die Kanadier einen schreiben. Im siebten End nutzen die Schweizer die eigenen Guarden perfekt aus und konnten am Ende 2 Steine zur Verkürzung auf 3:5 buchen. Im darauffolgenden End konnten die Kanadier mit viel Glück einen Stein schreiben. Der letzten Steine wurde zwar nicht wunschgemäss gespielt, stiess aber einen anderen ganz knapp Shot. Im neunten End curlte unser letzter Stein etwas zu stark und statt dass wir 2 Steine schreiben konnten und auf 5:6 verkürzen konnten die Kanadier auf 3:7 erhöhen. Im abschliessenden 10. End gaben die Schweizer dann auf, nachdem ihnen die Steine ausgegangen waren. Die Schweizer spielten in dieser Partie eigentlich sehr gut. Hatten einfach in entscheidenden Momenten etwas Pech. Und auf der anderen Seite spielte das Kanadische Team hervorragend. Und trotz des frühen Rückstandes gaben die Schweizer nie auf und kämpften bis zum Schluss.

 

Die Schweiz liegt nach dem 6. Draw auf dem geteilten 4. Rang und hat es nach wie vor in den eigenen Händen die Finalspiele zu erreichen.

 

Heute geht es um 13:15 Schweizer Zeit weiter gegen Korea bevor dann morgen die beiden letzten Partien der Round Robin gegen die USA und Ungarn folgen.

 

 

Link zu den offiziellen Fotos: http://wdcc2017.com/gallery/?lang=en

10.03.2017

5. Spieltag

 

7. Spiel gegen Korea

 

Die Schweiz begann die Partie sehr konzentriert und konnte im ersten End mit 3 Steinen vorlegen. Im zweiten End hielten die Koreaner mit Clearings und Take-Outs das Risiko gering, um nicht noch mehr in Rückstand zu geraten, was in einem Nullerend endete. Im dritten End kamen ein paar Steine der Schweizer nicht wunschgemäss, was den Koreanern erlaubte mit 2 Steinen zu verkürzen. Im folgenden End wurde der letzte Stein etwas breit gespielt und hängte an einer Guarde an. Dies bedeutete statt 2 Steinen für die Schweiz ein gestohlener für Korea. Im fünften End gelang es Korea dank Fehlern der Schweiz nochmals einen Stein zum 3:4 Halbzeitstand zu stehlen. Nach der Pause begannen die Schweizer eigentlich sehr gut und lagen lange mit 2 Steinen shot. Gegen Ende des Ends konnten die Koreaner aber das End umdrehen und lagen vor dem letzten Stein der Schweizer ihrerseits mit 2 Steinen shot. Der letzte Stein der Schweizer wurde dann aus Angst vor dem Curlen etwas zu lange gewischt und so misslang der Wick und die Koreaner konnten nochmals einen Stein stehlen. Im 7. End erfolgte endlich die Wende und die Schweizer konnten 2 Steine zum Ausgleich von 5:5 schreiben. Nun folgte ein End, welches aus Schweizer Sicht sehr kontrolliert und mit Druck auf die Koreaner gespielt wurde. Deren letzter Draw glückte aber und so konnten sie erneut, aber nur mit einem Stein, zum 5:6 vorlegen. Im 9. End konnten die Schweizer nochmals gewohnt souverän auftreten, was mit 3 Steinen und der 8:6 Führung belohnt wurde. Leider riss dann aber bei unserem Team der Faden komplett und es kumulierten sich die taktischen und spielerischen Fehler. Damit erlaubten wir den Koreanern 3 Steine zum Endstand von 8:9 zu schreiben. Und dies ohne dass deren Skip den letzten Stein spielen musste.

 

 

Die Schweiz liegt nun vor den letzten beiden Round Robin Spielen auf dem geteilten 5. Rang. Mit 2 Siegen gegen den direkten Konkurrenten USA (09:15) sowie im abschliessenden Spiel gegen Ungarn (17:15 Schweizer Zeit) ist mindestens das Tie-Break möglich. Je nach dem Ausgang der anderen Spiele dank der direkten Begegnungen sogar als 3. die direkte Qualifikation für das Playoff-Spiel 3./4. Rang.

11.03.2017

6. Spieltag

 

8. Spiel gegen USA

 

Dieses Spiel wurde live übertragen. Die Schweiz war auf der einen Seite von Beginn an sehr präsent und auf der anderen Seite half ihnen die USA im ersten End auch ein wenig, in dem sie die Steine nur auf die linke Seite des Hauses legte statt auf beide Seiten zu verteilen. Unser vorletzter Stein, welcher als Draw hinter die amerikanischen Steine gedacht war, geriet etwas kurz und blieb knapp vor dem Haus liegen. Dann kam auch noch etwas Glück dazu, dass die USA mit ihrem letzten Stein nicht den halboffenen Take-Out versuchten auf unseren Shot, sondern den Draw um unseren zu kurz geratenen Stein. Dieser Versuch misslang, da zu eng gespielt und sie stiessen unseren gerade gespielten Stein Second. Der Versuch mit dem letzten Stein 3 zu schreiben, misslang leider da nach dem zu kurzen Stein ein zu langer folgte. Dennoch konnten wir mit 2 geschriebenen Steinen in das Spiel starten. Das zweite End war geprägt von sehr vielen Take-Outs was ein logisches Nullerend zur Folge hatte. Im dritten End zeigte es sich, dass heute die USA ihre klare Schwäche in den Take-Outs hatten was wir nutzten um das Spiel so zu gestalten, dass wir vor dem letzten der Amerikaner einen Shot beinahe im Zentrum hinter eigenen Guarden versteckt halten konnten. Da der letzte Stein der Amerikaner erneut zu eng gespielt war und sie eine der Guarden von uns ins Haus stiessen, konnten wir 2 Steine zur 4:0 Führung stehlen. Im fünften End geriet unsere letzte Guarde leider etwas zu weit ausserhalb der Mitte und schütze daher den eigenen sehr gut liegenden Shot zu wenig, was der USA erlaubte endlich auch einen Stein zum Halbzeitstand von 4:1 zu schreiben. Nach der Pause hätten die Schweizer mit etwas Mut die Chance gehabt mit 4 Steinen das Spiel sehr frühzeitig zu entscheiden. Man entschied sich mit dem letzten Stein statt dem Versuch eines Tap-Backs des Seconds der USA für einen Draw, welcher zu lang geriet und so schrieb man einen Stein zum 5:1. Im 7. End mussten die Amerikaner ihren letzten Stein gegen 3 legen. Zwar geriet dieser von der Richtung her nicht wunschgemäss, stiess aber eine eigene Guard in den 4-Fuss-Kreis so dass sie trotzdem mit einem Stein auf 5:2 verkürzen konnten. Dank einem herrlichen Triple-Take-Out unserer Nummer 4 mit seinem ersten Stein konnte das komplett Haus geräumt werden. Dies war aber nur möglich, da die Amerikaner ihre Guarde zu lange spielten und so diesen Versuch ermöglichten. Mit dem letzten Stein als Clearing wurde das Nullerend sichergestellt. Im 8. End nahmen die Amerikaner etwas mehr Risiko, um den Rückstand aufholen zu können, was aber nicht belohnt wurde. Im Gegenteil, die Schweizer konnten ihrerseits 4 Steine zum 9:2 schreiben. Da die Schweizer im 9. End nochmals einen Stein stehlen konnten, gaben die Amerikaner beim Endstand von 10:2 auf.

 

Dies bedeutete, dass es die Schweiz nach wie vor in den eigenen Händen hatten sich für die Playoffs zu qualifizieren. Je nachdem ob die Japaner ihr letztes Spiel gewannen sogar direkt als 3. der Round Robin. Oder über ein TieBeak falls die Japaner, die Schweizer und die USA gewannen. Sogar wenn das letzte Spiel verloren ging, war die theoretische Chance noch da, falls die Amerikaner ebenfalls verlieren, würden sich aus einem Pool an punktgleichen Viertplatzierten über ein TieBreak zu qualifizieren.

 

9. Spiel gegen Ungarn

 

Das erste End war geprägt durch gegenseitiges Abtasten und Sicherheit, so dass sehr viele Take-Outs gespielt wurden. Der letzte Take-Out der Ungarn rollte zwar zur Seite aber zu wenig weit, um schlechter zu sein als der Schweizer Second. So starteten die Ungarn mit 0:1. Im zweiten End wurde der Schweizer letzte Stein etwas zu lange gewischt aus Angst an den vorderen Steinen anzuhängen und rollte dadurch etwas zu weit auf die Seite. Statt 3 wurden dadurch 2 Steine geschrieben. Leider sollte sich dies im Laufe des Spiels fortsetzen. Es fehlt die absolute Präzision des Vormittagsspiels. Im dritten End gelang den Ungarn ein Triple-Take-Out und am Ende konnten sie einen Stein zum Ausgleich von 2:2 schreiben. Im vierten End traf der letzte Stein nicht wunschgemäss, so dass aus einem Take-Out ein Clearing wurde und statt 2 Steinen nur einer geschrieben wurde. Auch das fünfte End liess auf beiden Seiten die notwendige Präzision vermissen, so dass am Ende die Ungarn eigentlich nur einen Stein zum Halbzeitstand von 3:3 schrieben. Im 6. End konnte unsere Nummer 4 erfolgreich den letzten Stein als Draw für 2 spielen und so wieder einen 2-Punkte-Vorsprung herstellen. Das siebte End kehrt nach 2 entscheidenden Fehlsteinen der Schweizer komplett und erlaubte den Ungarn eigentlich viel zu einfach 4 Steine zu schreiben. Der Schock des vorherigen Ends sass den Schweizern im 8. End noch tief in den Knochen. So kam es, dass die Ungarn vor dem letzten Stein der Schweizer erneut mit 4 Steine im äusseren Bereich aber schön verteilt lagen. Leider geriet der letzte Stein der Schweizer etwas zu kurz und die Ungarn konnten 2 Steine zum 5:9 stehlen. Nun versuchten die Schweizer sich nochmals aufzubäumen und schrieben im 9. End ihrerseits 2 Steine zum 7:9. Im abschliessenden End wurde logischerweise auf alles oder nichts gespielt und bis zum zweiten Stein des Schweizer Third sah alles nach Plan aus. Leider erwischte dieser Dreck und so missriet die gewünschte Guarde. Am Ende konnten die Schweizer zwar einen Stein stehlen. Und obwohl die Japaner ihr Spiel verloren, genügte dies eben nicht, da gleichzeitig die USA ihr Spiel klar gewannen.

 

Schlussrangliste nach der Round Robin:

 

1. Kanada (9 Siege)

2. Russland (8 Siege)

3. Japan (5 Siege / direkte Begegnung)

4. USA (5 Siege)

5. Ungarn (4 Siege / 2 in direkten Begegnungen)

6. Schweiz (4 Siege / 1 in direkter Begegnung)

7. Ukraine (4 Siege)

8. Korea (3 Siege)

9. China (2 Siege)

10. Polen (1 Sieg)


Zur Info:

Christian Schaller, SGSV-FSSS Curling Trainer, hat die Spielberichte vom 1. bis zum 6. Tag verfasst. Die letzten zwei Tagen hat Linda Lochmann verfasst mit der offiziellen Schlussrangliste. 


14.03.2017

7. und 8. Tag

 

Nach dem Ausscheiden nützte das Team die zwei letzten Tage, um die Finalrundenspiele der Frauen und Männer anzuschauen. Es waren sehr spannende Spiele. Bei den Damen wurden die jungen Chinesinnen überraschend Weltmeisterinnen, welche die Titelverteidigerinnen aus Russland schlugen. Die Ungarinnen, die sich während der Round Robin und den Finalrundenspielen stetig steigerten und tolle Leistungen gezeigt haben, versuchten im letzten Spiel gegen die Kanadierinnen zu schlagen. Leider unterliefen den Ungarinnen im 10. End ein paar Fehler, so dass die Kanadierinnen den letzten Stein erfolgreich ins Haus wischen konnten und damit Dritte wurden.

 

Bei den Männer war es ein wirklich spannendes Spiel zwischen den beiden grossen Favoriten Kanada und Russland. Dabei war Kanada im Take-Out überlegen. Beide kämpften um Gold. Russland versuchte immer wieder, möglichst viele Steine zu legen. Leider konnten die Kanadier sauber und fehlerlos alle Steine durch Take-Outs bzw. Double-Take-Outs eliminieren. Kanada wurde verdient zum dritten Mal Weltmeister. Überraschend waren die Amerikaner, die zu dritt spielten. Sie zeigten ein spannendes Spiel gegen die Japaner, die sich nach der Teilnahme an der 2. Gehörlosen Curling Weltmeisterschaften 2013 in Bern neu formiert haben. Die japanische Delegation schickten zwei bisherigen Spieler und drei neue Spieler. Auffallend war ein junger Japaner, Chiaki Makanae, der als Third amtete und ein hervorragendes Spiel gezeigt hat mit seinen verschiedenen Stärken. Ein ruhiger Art, obwohl er der kleinste und evtl. leicht behindert sei. Leider kam der letzte Stein beim 10. End für die Japaner zu kurz, so dass die Amerikaner mit einen ausgezeichneten Stein ins Haus gewinnen konnten. Die Amerikaner wurden erstmals Dritte.

 

 

Anschliessend gab es eine Schlussfeier mit der Medaillenverteilung. Der Austragungsort in vier Jahren ist aktuell noch nicht festgelegt. Vermutlich wird Kanada die vierte Gehörlosen Curling-WM 2021 übernehmen. Hierfür gibt es drei möglichen Orten, nämlich Edmonton, Calgary oder Banff. Ebenso ist auch die kommende Winter-Deaflympics 2019 als Austragungsort noch nicht hundertprozentig festgelegt. Allenfalls wird auch bei den Gehörlosen die neue Olympische Disziplin Mixed Double als WM-Event eingeführt.

 

Herren Damen
1. Kanada 1. China 
2. Russland 2. Russland
3. USA 3. Kanada
4. Japan 4. Ungarn
5. Ungarn 5. Kroatien
6. Schweiz 6. Japan
7. Ukraine 7. Ukraine
8. Korea 8. Polen
9. China  
10. Polen